Kammermusik-Konzert mit Ensemble Confluence
Am Sonntag, den 10. März lädt das Ensemble „Confluence“ herzlich zum Konzert um 17 Uhr in die Melanchthonkirche Mannheim ein.
Es musizieren Barbara Rosnitschek (Flöte), Christian Wernicke (Gitarre), Dorothea von Albrecht (Cello) und Beate Rux-Voss (Tasteninstrumente).
Gerade auf diesem Terrain der Kammermusik gibt es viele originelle Kostbarkeiten in dieser seltenen, und doch sehr reizvollen Besetzung zu entdecken. Von Vivaldi über Hummel und Beethoven hin zum jazzigen Bolling stellt das Ensemble eingängige Stücke in schönstes Licht.
Eintritt: 12 €, ermäßigt 8 €
Kartenbestellung direkt über:
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Musikalisch-Literarische Weltreise: England am 20.02.2022
Am Sonntag, 20. Februar lädt Musik an Melanchthon um 11.15 Uhr zur nächsten Etappe der Musikalisch-Literarischen Weltreise in die Melanchthonkirche ein.
Das zweite Ziel der Weltreise ist England.
Mathis Wolfer (Blockflöte) und Beate Rux-Voss musizieren Werke, die in England entstanden sind von G.Fr. Händel, G. Sammartini, H. Purcell und Castrucci.
Michael Mende und Jonathan Faiz werden als Sprecher die Zuhörer in die Zeitreise mitnehmen.
Mathis Wolfer, geboren 2000 in Heidelberg, studiert Blockflöte an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Stefan Temmingh und Laura Schmid. Parallel dazu absolviert er dort ein Cembalo-Studium bei Prof. Jean-Christophe Dijoux und Michael Behringer. Zuvor wurde er an der Musik- und Singschule Heidelberg sowie privat von Prof. Agnes Dorwarth unterrichtet.
Mathis Wolfer konnte zahlreiche Preise gewinnen, darunter zwei erste Preise bei den Open Recorder Days Amsterdam 2019, mehrere erste Preise beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert und einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben. Zudem spielt er seit 2020 im preisgekrönten „ensemble feuervogel“. Er ist Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und wurde mit Stipendien von der Kulturakademie Baden-Württemberg und der Musik- und Singschule Heidelberg gefördert.
Wichtige musikalische Impulse erhielt Mathis Wolfer in Meisterkursen bei Michael Form, Dan Laurin, Dorothee Oberlinger, Hille Perl, Jeremias Schwarzer, Maurice Steger, Han Tol und weiteren Experten für Alte Musik.
Mathis Wolfer unterrichtet an der Musikschule Freiburg.
Der Eintritt ist frei: Spenden erbeten.
Informationen:
Beate Rux-Voss, Kantorin an der evangelischen Gemeinde in der Neckarstadt Mannheim
Mail: beate.rux-voss@kbz.ekiba.de
Mobil: 0152 31784177
www.neckarstadtgemeinde.de
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Musikalisch-Literarische Weltreise zum 200. Geburtstag von César Franck
Zum 200. Geburtstag von César Franck werden am Sonntag, 6. Februar, um 15:00 in der Diakoniekirche Luther beliebte Orgelwerke des großen französischen Komponisten erklingen, an der romantischen Voit-Orgel gespielt von Beate Rux-Voss, Konzertorganistin und Kantorin der Neckarstadtgemeinde.
César Franck wurde 1858 Organist an der neu erbauten Kirchee St. Clotilde in Paris und leitete später die Orgelklasse am Pariser Conservatoire. Für seine Orgelwerke wurde er von den Cavaille-Coll-Orgeln in Paris inspiriert. „Meine Orgel? Das ist ein Orchester!“
Beate Rux-Voss hat früh ihre Liebe zur französischen Musik entdeckt und die Werke César Francks bei Daniel Roth (Saint-Sulpice, Paris) studiert.
Virginie Jouhaud-Neutard (Institut Francais Mannheim) wird Gedichte französischer Autoren (Paul Verlaine, Guy de Maupassant, Charles Baudelaire und Victor Hugo) aus der Zeit César Francks vortragen.
Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen: beate.rux-voss@kbz.ekiba.de
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Einen ganz besonderen Trompeter begrüßen wir zur Silvesterandacht.
David Tasa und Beate Rux-Voss spielen ihre Lieblingsinstrumente: Trompete und Orgel
Es erklingen u.a.
Kent Carlson: Weihnachtsfantasie
Enrico Pasini: Allemande e Pastorale
William Christopher Handy: Saint Louis Blues
Franz Lehar: Lippen schweigen
Leroy Anderson: Sleigh Ride (Schlittenfahrt)
Guy Berryman/Chris Martin: Viva la Vida
Liturgie Pfarrerin Natho
Bach-Kantate 82 „Ich habe genug“
Liebe Gemeinde, diese Kantate werden wir am Ewigkeitssonntag, 21.11. aufführen: Die Arien im Gottesdienst um 10 Uhr in der Melanchthonkirche, die gesamte Kantate im Konzert um 17 Uhr in der Paul- Gerhardt-Kirche.
Gerne möchte ich dieses besondere Werk Ihnen vorab vorstellen:
Diese Solo-Kantate (Bass, Oboe, Streicher du B.c.) wurde zum Fest der „Darstellung des Herrn“ 1727 komponiert, also in der nachweihnachtlichen Epiphanias-Zeit.
Dazu möchte ich Sie auf den zugrunde liegenden Bibeltext (Evangelientext) hinweisen.
Lukas 2, 21-34
21 Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. 22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2. Mose 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3. Mose 12,6-8). 25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: 29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; 30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, 31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, 32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. 33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – 35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.
Eine sehnsüchtige Jenseitsmystik durchzieht diese Bach-Kantate; Die Welt gilt als Ort des Elends, an dem der Christ keinen Anteil hat.
Die große Beliebtheit diese Kantate wird auch durch die Abschrift von Teilen der Kantate in Anna Magdalena Bachs Klavierbüchlein deutlich.
Der 1. Satz , eine Arie, vertont diesen Text:
Ich habe genug, Ich habe den Heiland, das Hoffen der Frommen, auf meine begierigen Arme genommen; Ich habe genug! Ich hab ihn erblickt, mein Glaube hat Jesum ans Herze gedrückt; Nun wünsch ich, noch heute mit Freuden von hinnen zu scheiden. Ich habe genug!
Das Leben als Seereise, das ist die Metapher, die mir in den Sinn kommt. Die Violinen spielen Sechzehntelwellen des rauhen Meeres, die Bässe die unendliche Weite des Meeres. Darauf schwimmt das „Lebensschiff“, die Oboe, man hört sein Hilferufe, die das „Erbarme dich“ aus Bachs gleichnamigen Arie aus der Matthäuspassion anklingen lassen. Die empathische Sexte nach oben. Im B-Teil wird die Sexte als Septime vergrößert, „Ich habe ihn erblickt, mein Glaube hat Jesum ans Herze gedrückt.“ Dadurch klingt es zuversichtlicher. „nun wünsch ich noch heute mit Freuden von hinnen zu scheiden „: Hier hören wir ein das Motiv der Freude (figura cortis), im fröhlichem, lichtdurchflutetem C-Dur, (statt c-Moll). Der thematische Intervallsprung nach oben hat sich in der Oboe zu einer Oktave (=Vollkommenheit!) entwickelt!
Die Arie Nr. 3 vertont diesen Text:
Schlummert ein, ihr matten Augen, fallet sanft und selig zu! Welt, ich bleibe nicht mehr hier, hab ich doch kein Teil an dir, das der Seele könnte taugen. Hier muss ich das Elend bauen, aber dort, dort wird ich schauen süßen Fried, stille Ruh.
Sie ist eine gelungene Synthese von Musik und Text. Sie ist mit ihrem wiegenliedartigen, sanften Schwingen die Verkörperung von Luthers Gedanken „Der Tod ist mein Schlaf worden“. Dieser Gedanke ist die letzte Zeile aus dem Lutherlied „Mit Fried und Freud“, seiner Wiedergabe des alten „Nunc dimittis“ (Lobgesang des Simeons).
Mit Fried und Freud ich fahr dahin
in Gotts Wille;
getrost ist mir mein Herz und Sinn,
sanft und stille,
wie Gott mir verheißen hat:
der Tod ist mein Schlaf worden.
Das Continuo hat fortwährende Achtelnoten, die ruhig in den Schlaf murmeln sollen.
Die hohen Streicher sorgen für eine wiegende Melodie. Acht mal scheint es, als sei die Musik eingeschlafen. Schön sind die langen, tiefen, sonore Töne des Bassisten Schlummert“ und das „Fallet sanft uns selig zu“ – Töne, die fallen!
Die Arie Nr. 5 vertont diesen Text:
Ich freue mich auf meinen Tod, Ach! hätt er sich schon eingefunden. Da entkomm ich aller Not, die mich noch auf der Welt entbunden.
Bach macht daraus einen fröhlichen, mitreißenden Tanz im 3/8-Takt, der uns musikalisch von der Erde in den Himmel hebt! Die Oberstimmen beginnen mit der aufsteigenden Sechzehntellinie, die Bässe folgen, werden mitgerissen!
Als Freudensprünge erstehe ich das Orchester beim Einsatz des Solisten: staccato-Achtel; in den Bässen in Oktaven aufwärts, himmelwärts.
Interessant finde ich die Takte 96-107: Hier kann man die „Fesseln“ der Welt in den Legato („gebunden“)-Dissonanzreihen zwischen der Oboe und dem Bass hören, die von den Staccato-Achteln durch das Spiccato der hohen Streicher geradezu szenisch zerschlagen werden. Die Staccati werden so für mich zur Befreiungs- und Freuden(sprung)-Figur.
Johann Sebastian Bach verlor seine Eltern schon im Alter von 9 Jahren und wurde mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert. Die Musik und der Glauben haben ihm einen persönlichen Zugang zum Göttlichen eröffnet. Der Schmerz diente dazu, den Strom der Inspiration in Gang zu setzen.
Der Philosoph Michel de Montaigne (1533-1592) veröffentlichte nach einem schweren Reitunfall Schriften über das Verhältnis zum Sterben: „Wer die Menschen sterben lehrt, lehrt sie leben“. Der reflektierende Zeitgenosse sollte sich immer bewusst machen, dass er sterblich und sein Leben begrenzt ist. Daher sie es wichtig, diese kurze Lebenszeit nicht mit nebensächlichem Handeln zu vertun. Sein Verhältnis zum Tod ist Teil der Reflexionen zur Lebenskunst. „Sterben zu wissen entlässt uns aus jedem Joch und Zwang“, „Philosophieren heißt sterben lernen“.
Montaigne ist über die Kürze und Unvorhersehbarkeit des Lebens im Klaren, und darum ist er „immer gestiefelt und reisefertig“.
Wolfgang Amadeus Mozart könnte auch für Bach gesprochen haben, als er im April 1787 ganz im Geist von Montaigne an seinen Vater schrieb:“ Da der Tod genau zu nehmen der wahre End-Zweck unsers Lebens ist, so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes“.
Gerade am Ewigkeitssonntag ist es eine gute Tradition der Kirchen, über den Tod und das Leben zu reflektieren.
Ich bin dankbar für das, was uns Predigerinnen und Prediger, Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker, Philosophinnen und Philosophen mir aus vielen Jahrhunderten über Tod und Leben zu sagen haben, in einer Zeit, in der man leicht Schiffbruch erleiden kann!
Alles Gute!
Ihre Beate Rux-Voss
Die Uraufführung der Komposition von Beate Rux-Voss fand am Karfreitag, 02.04.2021 um 15:00 Uhr in der Diakoniekirche Luther, Mannheim Neckarstadt–Ost, Lutherstr. 2 statt.
Mitwirkende:
Christoph Wittmann, Tenor
Georg Gädker, Bariton
Eliana Schmidt, Sopran
Beate Rux-Voss, Orgel
Weitere Videoaufnahmen von Gottesdiensten oder besonderen Veranstaltungen unter der Mitwirkung bzw. Leitung von Beate Rux-Voss finden sich auf dem Youtube-Kanal der Evangelischen Gemeinde in der Neckarstadt.